Die Deutschen und die Arbeitssuche
1 Die Stellenanzeigen *
1.1 Der Text der Stellenanzeige *
1.1.1 Was muß eine gute Stellenanzeige enthalten ? *
1.2 Die Kleinanzeige *
2 Der junge Arbeitnehmer *
3 Die Auswahl *
4 Die Bewerbungsunterlagen *
4.1 Der Lebenslauf *
4.2 Das Begleitschreiben *
5 Das Vorstellungsgespräch *
5.1 Die guten Qualitäten *
6 Weitere Tips *
- In Deutschland werden Bewerbungen gezielt geschrieben.
- Man verzichtet auf Beziehungen !
- Die Stellenanzeigen
- Attraktive Stellenanzeeigen findet man in folgenden Zeitungen
- Frankfurter Allgemeine Zeitung (Ausgabe Mittwoch und Samstag)
- Süddeutsche Zeitung (Samstag)
- Das Handelsblatt
- Die Welt
- Marktchance
- Absolventenzeitung
Der Text der Stellenanzeige
- Der Text beschreibt eher die Kompetenzen oder die Erfahrungen die der Bewerber haben muß um sich für diese Stelle zu bewerben.
- Die Karriere, die der Bewerber in dieser Firma machen kann, tritt in den Hintergrund.
Was muß eine gute Stellenanzeige enthalten ?
- Eine objektive Beschreibung des Arbeitsplatzes
- Eine Beschreibung der erforderlichen Sachkenntnis und Arbeitserfahrung
- Informationen über den Betrieb selbst
- Eine Beschreibung der vertraglichen Arbeitsbedingungen
- die Art und Weise wie die verschiedenen Unterlagen in der Anlage beizufügen sind
- Eine Anschrift und den Namen des Ansprechpartners
Die Kleinanzeige
- Sie ist weniger klassisch aufgebaut, eher imaginativ
- Sie hat einen beschreibenden Charakter
- Die ausgeschriebene Stelle ist nicht immer angegeben
- Man legt Wert auf große Organisationskapazitäten und sehr gute Fachkenntnis
- Vorteile aller Art, diese Firma ihren Angestellten bieten, werden besonders hervorgehoben.
Der junge Arbeitnehmer
- Der deutsche Arbeitgeber bevorzugt den erfahrenen Arbeitnehmer
- Den jungen Arbeitnehmern wird also NICHT den Vorzug gegeben.
- Man sollte in der Regel bereits eine Erfahrung von zwei bis drei Jahren vorweisen können.
- Junge Arbeitnehmer absolvieren deshalb während ihrer Studienzeit mehrere Praktika um praktische Arbeitskenntnis zu erlangen.
- Es ist nicht selten,daß der Personalchef dem Bewerber während des Gespräches ein intenes Fortbildungsprogramm vorschägt.
- Durch diee Fort- und Weiterbildungsprogramme versucht man den Arbeitnehmer für mehrere Jahre an den Betrieb zu binden.
- Eine lange Betriebszugehörigkeit ist nicht selten, ja sogar erwünscht
Die Auswahl
- Der Kandidat erhält sehr schnell Antwort auf ein Stellengesuch.
- Diese Antwort kann eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, ein Zwischenbescheid oder eine Abage sein.
- Normalerweise werden die Anreisekosten zum Vorstellungsgespräch vom Betrieb übernommen. Ist dies nicht der Fall, so wird der Bewerber in der Einladung zum Vorstellungsgespräch darüber informiert.
- Im Falle einer Absage werden alle mitgeschickten Dokumente zurückgeschickt. (bis auf das Anschreiben und den Lebenslauf)
Die Bewerbungsunterlagen
Alle Fotokopien der Diplôme
- Alle Arbeitszeugnisse und Arbeitsbescheinigungen
- Alle Zeugnisse oder Bescheinigungen über Fort- und Weiterbildungskurse
Der Lebenslauf
- Für den Lebenlauf gibt es keine festgelegten Normen. Er ist aber in jedem Fall getippt, datiert, unterschrieben und mit einem Paßbild versehen.
- Heutzutage bevorzugt man jedoch den Lebenslauf in tabellarischer Form.
- Der Inhalt ist chronologisch aufzubauen. In Bezug auf die Schulausbildung beginnt man also mit der Grundschule bis hin zur Universitätsausbildung.
- Jedes Schulzeugnis sollte sich in der Anlage befinden ! !
- In Bezug auf die Universitätslaufbahn kommen folgende Angaben hinzu :
- Name der Professoren, mit denen man gearbeitet hat
- auf welchem Gebiet man gearbeitet hat
- welche Resultate man erzielt hat
- Man berücksichtigt mehr die Noten als den Ruf der Universität bei der Auswahl des Kandidaten.
- Die erlangte Fachkenntnis ist bei jedem Praktikum zu beschreiben. Von besonderer Wichtigkeit ist hier die Beschreibung des Aufgagengebietes.
- Ebenso beschreibt man den Betrieb, den Sektor usw., in dem man das Praktikum abgelegt hat.
Das Begleitschreiben
- Das Anschreiben ist in der Regel sehr kurz un mit Maschine geschreiben.
- Wünscht der Arbeitgeber ein handgeschriebenes Anschreiben, ist dies bereits in der Stellenanzeige geschrieben.
- Das Anschreiben ist dem französischen Anschreiben ähnlich.
- Man schreibt allerdings weniger über die eigene Person als über die
Stelle, die man zur Zeit hat. (aktuelle Stellenbeschreibung)
Das Vorstellungsgespräch
- Das Vorstellungsgespräch ist sehr formell und sehr stark gegliedert.
- Der Personalchef erwartet sehr genaue Antworten auf seine Fragen.
- Man kommt sehr schnell zur " Sache " d.h. zum Inhalt und zu den Anforderungen der neuen Stelle.
- DasPrivatleben hat in diesen Gesprächen nichts zu suchen.
- Bleiben Sie sachlich und antworten Sie auf die Fragen mit sehr genauen Antworten, die genau überlegt sind.
- Normalerweise gibt es kein Thema, das nicht in einem Vorstellungsgespräch behandelt werden kann. Der Deutsche redet allerdings nur sehr selten über sein Privatleben.
- In diesem Gepräch wird auf jeden Fall über das Gehalt und sonstige Leistungen gesprochen. Sollte der Personalchef nicht dieses Thema beginnen, können Sie als Bewerber ohne zu Zögern danach fragen.
- Seien Sie pünktlich !
- Haben Sie ein gepflegtes Äußeres !
- Bleiben Sie ruhig !
- Sprechen Sie Ihren Gesprächspartner mit seinem Titel an ! ! ! ! !
Die guten Qualitäten
- Eine gute, auf die Stelle angepasste Motivation
- Initiativen ergreifen können
- Verwirklichung von Projekten (Organisation und Planung)
- Die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen
- In Stress-Situationen ruhig bleiben zu können
- Ein gutes Anpassunsvermögen
- Arbeitsgruppen leiten zu können
Weitere Tips
- Der Deutsche kann sehr gut die Fähigkeiten des Gesprächspartners erkennen. Die Deutschen geben nur dann nach, wenn es unbedingt sein muß. Sie sind als sehr harte Verhandlungspartner bekannt.
- Sprechen Sie auf jeden Fall Ihren Gesprächpartner mit seinem Titel an. Er ist Bestandteil seines Namens ! (Herr Doktor Schmidt / Herr Magister Schneider)
- In Deutschland legt man einen gewissen Wert auf Umgangsformen und Höflichkeit.
- Man begegnet allen Mitarbeitern mit der gleichen Höflichkeit und Zuvorkommenheit. Dies gilt insbesondere für seine Untergebenen. Hier soll es keinen Rangunterschied geben.
- " Befehle " werden oft in Form von Anfragen gegeben. Der Ton bleibt sachlich.
- Die deutsche Sekretärin hat mehr " Macht " als in Frankreich. Sie arbeitet selbständig und hat oft sehr viel Einfluß auf den Direktor, da sie den Briefwechsel oft alleine erledigt. Sie wird im Betrieb sehr respektiert.
- Der Deutsche ist ein Perfektionnist. Er verlangt Tatsachen, Details und genaue Analysen eines Sachverhaltes.
- Unterbrechen sie einen Vortrag nicht einfach.Melden Sie sich zu Wort und warten Sie, bis man Ihnen das Wort erteilt.
- Bleiben Sie in Ihrem Vortrag nicht theoretisch. Führen Sie Beispiele an, belegen Sie Ihre Meinung mit Zahlen, Tabellen, Bildern usw.
- Bleiben Sie bei Ihrem Vortrag beim Thema. Behandeln Sie es ausführlich und lassen Sie keinen Aspekt außer Acht.